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Der Herbst. Oder eine Abrechnung mit mir selbst.

28. September 2017 2 Kommentare Geschrieben von Wiebke

Herbst-Angst-Lügen

Der Herbst schlägt mir aufs Gemüt. Jedenfalls rede ich mir das ein. Ich kriege so gut wie nichts zu Stande. Eine Entschuldigung ist das nicht. Draußen ist es grau. Das ist immerhin schon mal besser als schwarz. Wenn ich zu Hause die Krise kriege, fahre ich einkaufen. Man kann ein bisschen frische Luft schnappen – zumindest bis zur Hauptstraße. Oder bis meine Nase die Dämpfe aus dem Nagelstudio vorm Supermarkt inhaliert…

Mit den Taschen voller zuckerhaltiger Dinge realisiere ich erst auf dem Rückweg, das ich vergessen habe zu kaufen, weswegen ich überhaupt losgefahren bin. Erbsen. Aber, scheiß die Wand an: Man kann auch aus zuckerhaltigen Sachen, leckeres Essen zaubern. Wer braucht schon widerverschließbare Schokolade?

Neulich habe ich anstatt Apfelschorle ausversehen eine sogenannte Gartenschorle gekauft. Die ist widerlich und jetzt steht sie hier rum und keiner trinkt das Gesöff. Vielleicht sollte ich sie in den Hausflur stellen, denn da liegen seit neuestem auch Zeitschriften zu verschenken und man könnte ja so eine Art Tauschbörse im Haus etablieren.

Grütze im Gehirn

Von den Zeitschriften habe ich mir natürlich gleich ein paar Exemplare geschnappt, um zwischen den Royals aus der Gala und den pseudointellektuellen Überschriften aus der Neon interessante Wortkombinationen für meine Zeitungsschnipsel-Collagen zu finden. Das hat auch einigermaßen funktioniert. Immerhin etwas. Weil mein Gehirn sich ansonsten anfühlt wie Grütze. Bei Büchern kann ich mich nur ein paar Seiten am Stück konzentrieren. Beim Einkaufen… ach das hatten wir ja schon. Ich frage mich: Bin ich irgendwie jugend-dement oder habe ich so ne Art Stilldemenz, bevor ich überhaupt meine erste Schwangerschaft erleben durfte? Ich schreibe mir die idiotischsten Kleinigkeiten auf meine To-do-Liste, um Abends garantiert etwas abhaken zu können.

Heute dachte ich, ich könnte mich doch mal mit dem Thema Umsatzsteuervoranmeldung beschäftigen, habe mir ein schlaues Youtube-Video darüber angesehen, um dann einen leichten Heulanfall zu bekommen, um dann wiederum zu merken, dass ich meine allererste Rechnung doch richtig geschrieben habe. Also habe ich die noch nicht an meine Familie abgeschickte, mich selbst niedermachende WhatsApp Nachricht wieder gelöscht und alles war gut.

Hochsensibel mit leichtem Hang zu einer mansich-depressiven Borderline-Persönlichkeitsstörung

Darin bin ich wirklich Expertin: Mich selbst runter machen. Andere Menschen erhöhen sich permanent. Wie machen die das? Ich bin kurz davor, mich von Facebook zu löschen. Aber das ist ja auch nicht die Lösung, denn das macht man nur, wenn man deprimiert ist und damit nicht klar kommt. Und irgendwie ist ein bisschen Facebook, Youtube und Instagram ja schon ganz nett. Internetsüchtig bin ich also auch noch. Und wo wir schon beim Thema sind: Kennt ihr das, wenn man sich zu viele Gedanken macht und sich regelrecht darin suhlt: „Oh, hochsensibel könnte ich auch noch sein mit leichtem Hang zu einer mansich-depressiven Borderline-Persönlichkeitsstörung.“
Stellt doch bitte mal jemand meinen Kopf aus.

Vielleicht ist da draußen ja jemand, der eine Antwort weiß, warum ich mich so wenig kompatibel mit dieser Welt fühle. Ich fange immer Sachen an und bringe sie nicht zu Ende. Ich kann malen, tanzen, dies und das, von allem ein bisschen, aber nichts richtig gut. Richtig stolz bin ich ja, dass ich mittlerweile wöchentlich zu zwei, manchmal sogar zu drei Sportkursen gehe. Muss ja auch mal lobend erwähnt werden.

Als Stimmungsaufheller gönne ich mir jetzt Schokolade, Apfelschorle und eine Vitamin D Tablette. Prost. Mahlzeit.

nachgedacht
Alltag, Angst, Fräulein Schwarz, Pessimismus, von schwarz zu grau, Zeitgenössischer Pessimismus, Zeitungspoesie
Das Hamsterrad
SeelenGevögelt – wie ein Tattoo auf meiner Gehirnrinde

2 Kommentare

  1. Bettina
    16. November 2017    

    Hey, there! Letzte Woche hatte ich auch einen „Depri“-Tag. Wenn es tagelang so grau draußen ist, fühle ich mich energielos. Es ist jedoch, Gott sei Dank, nicht immer so. Wie du immer sagst: Sinus-Kurve. 🙂 Ich habe mir mal einen Notfallplan gemacht für solche Tage, aber oft denke ich dann nicht dran. Was mir fast IMMER hilft: Wilde Musik und dann dazu tanzen.
    Wenn du viele Interessen hast und viele Dinge anfängst, könnte es sein, dass du Züge einer Scanner-Persönlichkeit hast (Begriff nach Barbara Sher). Das sind eben Menschen, die unterschiedliche Talente haben und, wie ich denke, sich mit verschiedenen Themen/ Hobbies beschäftigen MÜSSEN, um ausgelastet zu sein. Ich bin da auch ein wenig so. Toller Satz von Sher dazu:“Fangen Sie JETZT an, fangen Sie ALLES an. Und SCHEREN Sie sich nicht um das Ende!“
    Alles Liebe!

    Reply
    • Wiebke
      30. Januar 2018    

      Oh je. Wie lange habe ich meinen Blog vernachlässigt? Besser spät als nie: Danke für deinen Kommentar. Von Scannerpersönlichkeit habe ich schon mal gehört (in einem Hörbuch oder Podcast) und glaube, dass ich tatsächlich Züge davon aufweise.

      Reply

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