Die Zeit rast irgendwie. Ich werde immer pummliger und vor ein paar Tagen feierten wir Bergfest bzw. die Hälfte der Schwangerschaft, wenn man vom errechneten Geburtstermin ausgeht. Was ich in der Zeit gemacht habe, um mich für die Geburt und die Zeit danach zu wappnen, erzähle ich euch heute.
Facebook-Gruppen – Ein Segen und ein Fluch zugleich
Es gibt viele (auch regionale) Facebookgruppen, die sich der aufregenden Zeit der Schwangerschaft und Geburt widmen. Pro: Man kann seine Fragen stellen und auf das Schwarmwissen vertrauen. Contra: Es ist mitunter aber auch sehr anstrengend, denn jede Schwangere befindet sich hormonell betrachtet in einem Ausnahmezustand. Beim Thema Hausgeburt (für die ich mich schon vor meiner Schwangerschaft entschieden habe), fühlen sich sehr viele Frauen angetriggert und verbreiten Geburtsfrust, Vorwürfe. Halbwissen und schüren Ängste. Das finde ich sehr schade, da ich auch schon ganz tolle Unterhaltungen hatte und viele Frauen gar nicht um die Möglichkeit einer Hausgeburt wissen, es aber selber auch in Betracht ziehen bei der nächsten Geburt.
Bücher: Nur, wer viel weiß, kann verantwortungsvoll entscheiden.
Das Buch über Hypnobirthing* habe ich bereits vor meiner Schwangerschaft gelesen und finde die Ansätze sehr spannend, besonders wenn es um das Thema Angstfreiheit geht. Darum lese ich viel und zwar auch zu Themen wie Kaiserschnitt, Komplikationen und Interventionen. Ich bin der Überzeugung, dass man nur so auch Entscheidungen treffen kann, für die man Verantwortung übernimmt und nicht den Meinungen von z.B. Ärzten und Hebammen ausgeliefert ist, weil man selber gar nicht mitreden kann. Mir ist es sehr wichtig, Bescheid zu wissen, denn es geht um meinen Körper und um mein Kind. Die Verantwortung dafür gebe ich nicht an der Kreißsaaltür ab.
Das Hypnobirthing Buch bietet auch viele Übungen (auch Meditationen zum Download) und viel Wissen, welches mir persönlich hilft, entspannter und gelassener zu sein. Eine Checkliste für das Geburtsvorbereitungsgespräch hilft, um sich im Klaren zu sein, was man möchte und was man eben nicht möchte. Außerdem hilft das Buch dabei, die Wunschgeburt zu visualisieren, anstatt Horrorszenarien. Aber egal, wie es kommt: Es ist ok so und ich gehe mit größtem Vertrauen in die Geburt.
Ein weiteres interessantes Buch hat mir meine liebe Freundin Marie ausgeliehen. Schon meine Schwestern haben in ihren Schwangerschaften von dem Buch „Alles über meine Schwangerschaft – Tag für Tag“ geschwärmt. Man erfährt jeden Tag etwas über die Entwicklung vom Kind zu dem jeweiligen Zeitpunkt und auch über die Veränderungen (+ Tipps) für die werdende Mutter. Es ist also wie ein Adventskalender für die Schwangerschaft, in dem man jeden Tag eine oder eine Doppelseite lesen kann. Auch in den ausführlichen Infoteil zu Geburt und der ersten Zeit danach habe ich schon reingeblättert.
Mein Freund hat zum Geburtstag noch das Buch „Babypedia“ bekommen mit nützlichen Checklisten zu Erstausstattung, Elterngeld, Kindergeld usw. Alles, was interessant sein könnte und auch interessant ist. Denn woher soll man das auch alles wissen, wenn man zum ersten Mal ein Kind bekommt?
Schwestern und Hebamme kann man immer fragen
Meine Schwester und eine frühere Mitbwohnerin haben mir einen ganz wertvollen Tipp gegeben: „Sobald du weißt, dass du schwanger bist, such dir eine Hebamme!“ Das habe ich beherzigt. Vor allem, wenn man sich eine Hausgeburt wünscht, muss man früh dran sein. Ich habe mich schon in der 5. Schwangerschaftswoche drum gekümmert und bin bei manchen Hebammen bloß auf der Warteliste gelandet oder direkt abgelehnt worden. Da es wo wenig Hebammen gibt, ist es gar nicht so einfach, eine zu finden. Ich habe zum Glück eine ganz tolle Hebamme, mit der ich auch die Vorsorgen mache und bei der ich mich gut aufgehoben und vorbereitet für die Geburt fühle. Meine Schwestern kann ich auch immer fragen. Ich glaube, dass früher, wo die Familien viel enger zusammen wohnten, auch die Geburten von Familienmitgliedern viel nahbarer und somit auch das Wissen darum viel weiter verbreitet waren. Ähnlich wie beim Thema Sterben, mit dem ich mich auf meinem Blog ja auch sehr viel auseinandersetze, werden aber auch die Geburten heutzutage häufig ins Krankenhaus ausgelagert, obwohl es dafür häufig gar keine Notwendigkeit gibt. Deswegen bin ich dankbar für meine Schwestern, meine Hebamme und meine Mutter, denen ich all meine Fragen stellen kann.
Yoga-Kurs für Schwangere
Um auch mal andere Schwangere zu treffen, aber auch das Handwerkszeug für eine entspannte Geburt und den Umgang mit den Wehen (Atemübungen, Entspannung, Bewegung) zu lernen, habe ich einen Yoga Kurs für Schwangere gemacht. Ich kann den Kurs von Anne Brändlein an der Elternschule im Marienkrankenhaus wärmstens empfehlen. Der Kurs umfasste 8 Termine und ich habe ab der 13. Schwangerschaftswoche daran teilgenommen. Viele aus dem Kurs machen noch weiter. Ich möchte die Übungen gerne zu Hause weiterführen (habe ich bisher auch ganz fleißig gemacht) und statt einem zweiten Yogakurs noch mal etwas anderes ausprobieren. Im März nehme ich an drei Terminen Aqua Fitness für Schwangere teil. Am Anfang meiner Schwangerschaft durfte ich aufgrund von Blutungen kein Sport machen. Seitdem ich wieder Sport machen darf, gehe ich auch wieder mehr oder weniger regelmäßig zu meinem Ballett Kurs vom Sportverein. Noch bekomme ich das Bein hoch auch auf die Stange und in den Spagat. Auf Sprünge verzichte ich allerdings.
Nestbautrieb steigert die Vorfreude
Auch wenn das Kind anfangs höchstwahrscheinlich bei uns Eltern im Zimmer schlafen wird, nimmt das Kinderzimmer bereits Form an UND: Es fühlt sich so gut an. Ich erfreue mich wirklich sehr daran, alles herzurichten und die Vorfreude wird dadurch nur größer. Aber: ca. 19 Wochen haben wir ja noch Zeit. Das ist auch gut so. Trotzdem versuche ich bereits jetzt so viel wie möglich zu schaffen, bevor es am Ende vielleicht anstrengend und beschwerlich wird. Der Elterngeldantrag ist jedenfalls schon so weit wie möglich ausgefüllt. Chacka chacka. Aber Ruhepausen müssen auch mal sein. In dieser Zeit lese ich viel. Außerdem freue ich mich, wenn die Temperaturen bald endlich wieder frühlingshafter werden. Dann sieht man mich auch wieder öfters draußen.
Das wars erst mal mit einem Update, wie ich mich vorbereite und was mich grade so umtreibt. Tatsächlich habe ich noch mehr Bücher gelesen, die nichts mit Schwangerschaft zu tun haben, aber irgendwie bin ich noch nicht dazu gekommen, darüber etwas zu schreiben. Das folgt aber hoffentlich in Kürze. Bis dahin wünsche ich euch allen einen ganz wundervollen Tag!
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*Das Buch „Mama werden mit Hypnobirthing“ von Bianca Maria Heinkel, Jhari Gerlind Kornetzky wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt.