• Blog
  • Über mich
  • Kontakt
  • Home
  • Allgemein
  • nachgedacht
  • Mein Blog, ein Buch, das Baby – Lifeupdate

Mein Blog, ein Buch, das Baby – Lifeupdate

1. Februar 2018 4 Kommentare Geschrieben von Wiebke

Long time, no see. Ich habe meinen Blog etwas zu sehr vernachlässigt in den letzten Monaten. Und es schleicht sich das Gefühl ein, dass ich nur zum Schreiben komme, wenn ich arbeitslos bin (jedenfalls: vermehrt zum Schreiben.) Und was soll ich sagen? Es ist mal wieder so weit. Heute ist der erste Tag meiner Arbeitslosigkeit. Eigentlich sollte das hier ein Beitrag über ein Buch werden. Jetzt wird es wahrscheinlich so etwas wie das, was man auf Youtube „Lifeupdate“ nennt.

Mitte 2016 war ich ja bereits für 4 Monate arbeitslos. Auf der Suche nach einem Job und Erfüllung schaute ich, welche Verlage es in Hamburg gibt, bei denen ich vielleicht arbeiten könnte. Auf der Seite des Indepententverlags Marta Press sah ich statt meines Traumjobs das Buch „Monster zähmen: Ein Übungs- und Unterhaltungsbuch für Geisteswissenschaftler*innen auf Jobsuche“ von Ulrike Schneeberg und ließ es mir als Rezensionsexemplar zukommen. (Vielen Dank noch einmal dafür!)

Monster-zähmen_Buchcover

Das Buch

Ich bin zwar gar keine Geisteswissenschaftlerin, aber wie die Autorin ganz klug bemerkt, gibt es viele Parallelen zu der Jobsuche bei Menschen aus dem künstlerisch-kreativen Bereich wie mir. Monster zähmen: Das ist auch ein treffender Titel für den Inhalt meines Kopfes. Die kleinen Gedankenmonster, die immer wieder Druck aufbauen. Ein Job muss genug Geld bringen. Ein Job muss Erfüllung bringen. In seinem Job verbringt man sehr viel Zeit. Außerdem soll ein Lebenslauf am besten lückenlos sein. Ich lach mich kaputt… Deshalb fand ich die Porträts unterschiedlicher Personen zu ihren Werdegängen und ihren jetzigen Jobsituationen besonders spannend. Manche arbeiten in ganz fachfremden Disziplinen, die mit ihrem Studium nichts gemein haben. Andere haben sich selbstständig gemacht und wieder andere leben als Aussteiger/Selbstversorger und gehen einer Erwerbsarbeit nur in geringem Maße nach. Es geht auch um das Thema (wie sagt man so schön?) Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Heutzutage hat man ja das Gefühl, in bestimmte Modelle hineingepresst zu werden: Partner finden, heiraten, Kinder kriegen und nebenbei auch noch beruflich erfolgreich sein. Vollzeitmütter oder -väter werden belächelt. Und was ist mit der Rente? Und sowieso: Arbeit ist ja auch nur das, was mit Geld bezahlt wird. Die verschiedenen Lebensentwürfe, die in dem Buch aufgezeigt wurden, haben mir sehr dabei geholfen, mich nicht in dieses gesellschaftliche Korsett pressen zu lassen. Ja, ich bin wieder auf Jobsuche. Und wenn es da draußen jemanden gibt, der eine Schwangere einstellen möchte, dann bist du 1. der Held des Jahrhunderts und 2. hier ist meine Email Adresse: die.schwarzmalerin@gmail.com. Oder ich bin jetzt erst einmal vollzeitschwanger. Ja, ihr habt richtig gelesen. 🙂

KinderKinder

Das Baby

Frohe Botschaft: In diesem Sommer wird eine Mini-Fräulein oder ein Mini-Herr Schwarz das Licht der Welt erblicken. Das macht die ganze berufliche und auch finanzielle Situation nicht einfacher.

  1. Da ich in den letzten Monaten freiberuflich und eher nicht so wohlhabend war, wird auch das Elterngeld nicht sooooo hoch ausfallen. Leider ist es so, dass die Menschen, die das Geld sehr nötig hätten, dadurch nur ganz wenig bekommen und die Leute, die vorher mehr verdient haben, bekommen ganz viel.
  2. Selbstständigkeit plus Schwangerschaft (beides im Anfangsstadium) ist keine gute Kombination. Die Freiberuflichkeit hat nur 5 Monate gehalten. Die Schwangerschaft hält trotz anfänglicher Komplikationen zum Glück immer noch. In meinem Yoga-Kurs meinte letztens eine Schwangere, dass wir zu sehr auf Leistungsgesellschaft gedrillt sind. Sie hat recht. Deswegen höre ich auf, mir Vorwürfe zu machen/machen zu lassen. Aber da ich von klein auf auch auf Sparksamkeit getrimmt wurde, werde ich auch diese Situation meistern.
  3. Leider ist es in unserer Gesellschaft mittlerweile total normal geworden, dass man zu einer Geburt ins Krankenhaus marschiert, wo alle Kosten übernommen werden (mehrtägiger Aufenthalt, PDA, Kaiserschnitt, Verpflegung, die Hebamme im Kreißsaal, der Arzt usw.). Bei einer Hausgeburt, wie wir es vorhaben, müssen wir die Rufbereitschaft der Hebamme zum größten Teil selbst bezahlen, obwohl andere Posten dafür ja wegfallen. Das finde ich sehr schade. Aber das hindert mich nicht daran, es trotzdem so zu machen. Leider muss ich momentan und auch während der gesamten Elternzeit meinen Krankenkassenbeitrag selbst bezahlen. Wenn man schwanger wird, fängt alles damit an, eine Hebamme zu finden, sich mit der Bürokratie und den Vorbereitungen auf die Geburt auseinanderzusetzen, ein behagliches Nest für das Baby einzurichten und (ja, ihr lest richtig), sich um einen Kitaplatz zu kümmern (am besten schon vor der Geburt für einen Platz im Sommer 2019). So hat man nicht nur ein Kind im Bauch, sondern gleichzeitig auch noch mehrere Sorgenkinder im Gehirn.

Unter werdenden Müttern ist es manchmal nicht einfach. Ich weiß, wir stehen alle unter einem krassen Hormoncocktail, aber jeder sollte mit seinen Befindlichkeiten bei sich bleiben. Es gibt Menschen, die unsere Entscheidung für eine Hausgeburt absolut nicht verstehen können. Das ist ok, aber man muss es mir nicht ständig sagen. Ich bin ein erwachsener Mensch und trage selbst Verantwortung für mein Leben und das meines Kindes. Viele Untersuchungen in der Schwangerschaft finde ich sinnvoll, aber einiges auch nicht. Wenn mir eine Frau sagt „Die Ärzte wissen schon, was für mich am besten ist.“ dann ist das ihre Meinung und wenn sie sich damit wohlfühlt, dann ist das ok. Durch meine Vergangenheit als (gut zahlende Privatpatientin) und auch jetzt noch, habe ich leider andere Erfahrungen gemacht. Deshalb habe ich für mich entschieden, mehr auf mein eigenes Bauchgefühl zu vertrauen, auch wenn das bedeutet, mehrmals in der Schwangerschaft den Arzt zu wechseln. Und das ist meine Entscheidung, die es zu respektieren gilt. Ganz ehrlich? Ich muss auch schlucken, wenn mir eine Frau erzählt, sie würde ein behindertes Kind abttreiben, weil sie im zweiten Stock wohnt und überhaupt nicht weiß, wie man das dann machen soll. Aber es steht mir trotzdem nicht zu, diese Meinung zu be- oder verurteilen.

Mein Blog

Leben und Tod liegen so nah beieinander. Ich habe in den letzten Jahren auf diesem Blog viel über Tod, Sterben und Trauer geschrieben. Im Moment distanziere ich mich eher davon. Das ist auch ein Grund für das Ende meiner Selbstständigkeit: Ich habe ausschließlich für die Bestattungsbranche gearbeitet. Die nun anstehenden beruflichen Veränderungen hängen wahrscheinlich auch mit der Schwangerschaft und den Komplikationen am Anfang zusammen sowie meiner Angst, eine Sternen-Mama zu werden. In meinen Blogbeiträgen ging es aber auch immer schon über die Themen, die mich in dem Moment bewegen (Schreiben als seelisches Ventil) und deshalb werde ich wohl auch in Zukunft z.B. über meine Jobsuche  und vielleicht auch über meine Gedanken und Erlebnisse währen der Schwangerschaft schreiben oder Einblicke in meine Trauerbegleitungsausbildung geben. Ich will durch das Schreiben versuchen, ein bisschen mehr auf mein Leben klar zu kommen. Das Buch, das ich euch oben vorgestellt habe, werde ich wohl auch in der Elternzeit häufiger zur Hand nehmen, wenn es Zeit wird, mir einen neuen Job zu suchen. Es beinhaltet hilfreiche Links und ermutigende Texte, die mich inspirieren, dass auch ich irgendwann meinen beruflichen Weg finden werde. Ob das nun ein Jahr nach der Geburt oder zwei Jahre oder wann auch immer ist, das wird sich zeigen. Da das Leben sowieso nicht viel von Plänen hält, mache ich mir jetzt auch erst einmal  keinen.

Monster zähmen Buchcover

Allgemein, nachgedacht
Alltag, Buch, Buchrezension, Fräulein Schwarz, frei sein, Freiheit, Gedanken, Leben, Liebe
Ein Furz im Universum
Ziemlich gute Gründe

4 Kommentare

  1. Franziska
    2. Februar 2018    

    Ach Wiebke, Du bist so wunderbar und ich freue mich riesig über die tollen Neuigkeiten. Du bist eine wundervolle Mama und wirst auf diesem Deinen bunten Weg in Deine volle Kraft gehen, da bin ich mir sicher. Das Mutter sein macht so stark und diese ganze Liebe. Du hast alles was es braucht und der Rest kommt von allein.❤️

    Reply
    • Wiebke
      5. Februar 2018    

      <3 Vielen lieben Dank für diese Worte. Da kommen mir die Tränen vor Rührung. Du steckst ja auch schon mittendrin im Abenteuer Mama-sein.

      Reply
  2. Ich bin begeistert!
    10. März 2018    

    Da hab ich nach deinem Kommentar gedacht, ich besuche dich hier auch mal.
    An diesem Text bin ich dann, so zwischen Tür und Angel, richtig kleben geblieben!
    Sei weiter mutig, selbstbestimmt und achtsam!
    Da hat dein Bauch Bewohner wirklich mächtig Glück, dass du dich jetzt schon so für ihn ins Zeug legst.
    Es is

    Reply
  3. Kaddi
    10. März 2018    

    Ich bin begeistert!
    Da hab ich nach deinem Kommentar gedacht, ich besuche dich hier auch mal.
    An diesem Text bin ich dann, so zwischen Tür und Angel, richtig kleben geblieben!
    Sei weiter mutig, selbstbestimmt und achtsam!
    Da hat dein Bauch Bewohner wirklich mächtig Glück, dass du dich jetzt schon so für ihn ins Zeug legst.
    Es ist bewundernswert, was du gerade alles auf dem Schirm hast, und wie du vorhast, es zu meistern.
    Lass dich nicht verunsichern, dir nicht rein- und dich nicht kleinreden. Ich finde aus deinen Texten geht deutlich hervor, dass du keine leichtfertigen Entscheidungen triffst, sondern dir schon sehr genau überlegt hast, was und warum du deinen (euren) Weg so gehen möchtest, wie du willst. Das ist mutig! Ich bereue immernoch, mit dem Filou den vermeintlich leichteren Weg durch Krankenhausbetreuung gegangen zu sein, ohne Neid und Missgunst, einfach, weil ich mich nicht so intensiv mit der Geburt auseinandersetzen wollte. Auch hier: Wege sind verschieden und das ist gut so! Ein richtig und falsch kann es hier kaum geben.

    Oh, und das klingt wie eine Floskel, aber ich meine es genau so: Wo eine Tür zufällt, geht eine andere auf. Bleibe zuversichtlich was die berufliche Situation angeht – du hast sehr viel zu bieten – das wird jemand zu schätzen wissen, sobald du auch wieder Raum dafür hast, da bin ich sicher 🙂

    Liebe Grüße
    Kaddi

    Reply

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Neue Beiträge

  • Krisenkunst
  • Wir machen klar Schiff – Nichts kaufen und ein Abgesang auf den Konsum
  • Still. – Über das Stillen in Zeiten erhöhter Erwartungen
  • From the bottom of my heart
  • Lebensübergänge: Gedankenkotze über Geburt und Sterben

Letzte Kommentare

  • Wiebke bei Tod ist nur ein anderer Zustand von Sein
  • Matthias Lederer bei Tod ist nur ein anderer Zustand von Sein
  • Wiebke bei Wir machen klar Schiff – Nichts kaufen und ein Abgesang auf den Konsum
  • Bettina bei Ziemlich gute Gründe
  • Bettina bei Wir machen klar Schiff – Nichts kaufen und ein Abgesang auf den Konsum

Archiv

Kategorien

  • Allgemein
  • Bücher
  • Ein Gedicht
  • nachgedacht
  • Tausend Tode
  • und so weiter und so fort
  • von schwarz zu grau
  • Zeitgenössischer Pessimismus

Kategorien

  • Allgemein
  • Bücher
  • Ein Gedicht
  • nachgedacht
  • Tausend Tode
  • und so weiter und so fort
  • von schwarz zu grau
  • Zeitgenössischer Pessimismus
  • Blog
  • Über mich
  • Kontakt

Kontakt

Mail: die.schwarzmalerin [at]gmail.com
www.fräulein-schwarz.de

evolve theme by Theme4Press  •  Powered by WordPress